Gedanken eines Deutschlehrers
am Montagmorgen
Heinrich Heine-Verse im Gemüt:
1. Stunde:
Du bist wie eine Blume
So hold und schön und rein;
Ich schau dich an und Wehmut
Schleicht mir ins Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
Aufs Haupt dir legen sollt’
Betend, dass Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.
2. Stunde:
Ich trat in jede Hallen,
Wo sie mir Treue versprochen;
Wo einst ihre Tränen gefallen,
Sind Schlangen hervorgekrochen.
3. Stunde:
Herz, mein Herz, sei nicht beklommen,
und ertrage dein Geschick
Neuer Frühling gibt zurück
Was der Winter dir genommen.
Und wie viel ist dir geblieben!
Und wie schön ist noch die Welt!
Und mein Herz, was dir gefällt,
Alles, alles darfst du lieben!
usw. usw. …………………………
usw. usw. …………………………..
6. Stunde
Wie kannst du ruhig schlafen,
Und weißt ich lebe noch?
Busaufsicht nach der 7.Stunde
Die Straßen sind doch gar zu eng!
Das Pflaster ist unerträglich.
Die Häuser fallen mir auf den Kopf!
Ich eile so viel als möglich.
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