Allein Nettchen rief: „Keine Romane mehr!“ (G. Keller, Kleider machen Leute)
Merkmal ist der Umgang des Romans mit erzählter Zeit (Zeitumfang der Handlung) und Erzählzeit (Lese-/ Vortragsdauer) (E. Lämmert)
Merkmal ist der Umgang mit Geschehen, Figuren, Raum und Landschaft (W. Kayser)
Merkmal ist die Entscheidung des Autors für seine Vermittlungsform:
Ich-Erzählsituation:
Je nach der (erzähltechnisch geschaffenen, durch den Autor und seine stilistisch-handwerkliche Absicht hervorgerufenen) inneren Nähe des Erzählers zum Erlebten, dem Erzählstoff, der Handlung, dem Erliebten und Erlittenen, zur Verdeutlichung der Geschichte durch Wertungen und Kommentierungen,durch nachdenkliche Reflexion oder eben durch Verzicht auf (selbstkritische) Überprüfung der (vergangenen) Ereignisse, die an den Leser weitervermittelt werden, lassen sich unterscheiden:
a 1) auktorial (lat. auctor = Urheber; vom Autor beauftragtes Medium)
a 2) personal (eigenständige Redemotivation der Romanfiguren)
Er- Erzählsituation:
b 1) auktorial
b 2) personal
neutrale Erzählsituation:
Verzicht auf einen als Erzähler erkennbaren Vermittler des Geschehens und deutliche Übergewichtung der Gesprächssituation, der sog. Figurenrede am und im Geschehen beteiligter Personen. Der Erzähler hört wie der Leser den Personen der Handlung heimlich zu, ohne dass dies erzähltechnisch bewusst gemacht wird: der Erzähler als Voyeur .
Lyrikschadchen Romantypologie 05/ 2007
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